Nachhaltigkeitsmanagement deutscher Banken und Versicherer
BaFin gewährt ein weiteres Jahr Aufschub für verschärfte Prüfungen
Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind auch für Kreditinstitute das Thema der Stunde, weshalb die Finanzaufsicht BaFin in einem Merkblatt die bewusste Auseinandersetzung mit Klima- bzw. Nachhaltigkeitsrisiken in Verbindung mit verschärften Prüfrichtlinien verlangt – von den internen Strukturen bis hin zu getätigten Investitionen und Kreditvergaben. Die Herausforderung ist insbesondere vor dem Hintergrund der Corona-Krise enorm, doch können viele deutsche Banken und Versicherer beruhigt sein: Die BaFin gewährt ein weiteres Jahr Aufschub, um den Wirtschaftsprüfern die Effektivität im Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken aufzuzeigen.
Der Aufschub sorgt für Zustimmung – und Kritik
Die BaFin selbst äußerte sich nicht zum erneuten Aufschub, doch gehen Experten davon aus, dass den Banken und Versicherern ausreichend Zeit für eine eigene Beurteilung der Datenlage und entsprechenden Maßnahmen eingeräumt werden soll. Mit einer einfachen Checkliste seien die Anforderungen an einen seriösen Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken jedenfalls nicht gewährleistet. Entsprechend begrüßte der Bundesverband deutscher Banken (BdB) die Verschiebung der verschärften Prüfpflichten. Kritische Stimmen ertönten hingegen aus Richtung von Umweltverbänden, die auf schnellere und konsequentere Umsetzungen im europäischen Ausland verwiesen. Klaus-Peter Naumann, Vorstandssprecher des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW), positioniert sich in der goldenen Mitte und geht davon aus, »dass die aufsichtsrechtliche Prüfung von ESG-Risiken spätestens ab 2022 verbindlich wird.«
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